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Döttingen

Polit. Gem. AG, Bez. Zurzach. Haufendorf an der Mündung der Surb in die Aare. D. bildet mit Klingnau und Kleindöttingen ein Regionalzentrum im unteren Aaretal. 1239 Totingen, bis ins 19. Jh. auch Grossdöttingen. 1799 825 Einw.; 1850 1'098; 1900 974; 1950 1'738; 1970 3'380; 1990 3'298; 2000 3'241. Funde aus der Jungsteinzeit, zwei röm. Gutshöfe. Das Kloster St. Blasien im Schwarzwald hatte grossen Grundbesitz in D. und besass einen Dinghof. Niedergerichtlich gehörte D. ab 1269 zum Amt Klingnau des Bf. von Konstanz. Bis zur Bildung einer eigenen Pfarrei 1848 war D. nach Klingnau pfarrgenössig. 1961 erbaute Hermann Baur die kath. Kirche St. Johannes. D.s Wirtschaft wurde von Landwirtschaft und Rebbau dominiert, jedoch bewirkte der Bahnanschluss von 1859 die allmähl. Entwicklung zum regionalen Industriezentrum (v.a. Holzbearbeitung). 1902 wurden im ehem. Weiler Beznau ein Wasserkraftwerk gebaut, 1948 ein öltherm. Kraftwerk, 1969 und 1971 zwei Blöcke eines Kernkraftwerks der NOK. 2000 arbeiteten mehr als die Hälfte der in D. Erwerbstätigen im 2. Sektor. Seit 1950 findet in D. jährlich das grösste Deutschschweizer Winzerfest statt. Der Brauch des Übereschüsset geht auf 1799 zurück, als die Franzosen beim Aare-Übergang (Fähre, heute Brücke) das Übersetzen der Österreicher verhinderten.

Quellen und Literatur

  • L. Erne et al., D., 1978
  • Die Aargauer Gem., 1990, 450 f.
  • B. Meier et al., Das Surbtal im SpätMA, 1995
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Döttingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.04.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001832/2004-04-14/, konsultiert am 19.03.2024.