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Jean deVitry

Niedergelassen vor 1440 in Genf, vor 1460 Genf, aus Vitry-le-François (Champagne), 1445 Bürger von Genf. Jean de Vitry führte eine Werkstatt für Chorgestühle. Von ihm stammen das Chorgestühl des Franziskanerklosters von Rive und das der Kapelle der "Nation florentine" in Genf, die beide mit der Florentiner Lilie verziert sind. Heute sind sie zerstreut in der Kathedrale, dem Musée d'art et d'histoire und der Kirche Saint-Gervais in Genf sowie in Dijon. Die Benediktiner von Saint-Claude bestellten um 1445 bei Jean de Vitry ein Chorgestühl für ihre Abteikiche, das 1983 bei einem Brand zum Teil zerstört wurde. Das Werk ist in einer unterzeichneten Quittung von 1449 beschrieben. Er arbeitete wie alle Genfer Künstler von Rang für die Stadt (von Janin Loysel bemalte Portalwappen) und vor allem für das Haus Savoyen. Um 1445 schnitzte er die von Jean Bapteur bemalte und vergoldete Statue des heiligen Felix und die Statue des heiligen Mauritius für die von Papst Felix V. eingerichtete Kapelle im Bischofssitz in Genf. Jean de Vitry wurden verschiedene Werke zugeschrieben, die sich heute im Musée d'art et d'histoire in Genf, im Musée cantonal d'archéologie et d'histoire in Lausanne und in der Kirche von Mièges in der Franche-Comté befinden.

Quellen und Literatur

  • Trésors d'art religieux en pays de Vaud, Ausstellungskat. Lausanne, 1982, 52
  • Stalles de la Savoie médiévale, Ausstellungskat. Genf, 1991, 23-28
  • Pensée, image & communication en Europe médiévale: à propos des stalles de Saint-Claude, hg. von P. Lacroix, A. Renon, 1993, 33-80
  • J. Baudoin, La sculpture flamboyante en Bourgogne et Franche-Comté, 1996, 347
  • C. Charles, Stalles sculptées du XVe siècle: Genève et le duché de Savoie, 1999
  • Corti e città: arte del Quattrocento nelle Alpi occidentali, Ausstellungskat. Turin, 2006, 246, 392 f.
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten Ersterwähnung vor 1440 ✝︎ vor 1460

Zitiervorschlag

Nicolas Schätti: "Vitry, Jean de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2018, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018314/2018-01-24/, konsultiert am 28.03.2024.