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Reitnau

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Zofingen, am westlichen Rand des Suhrentals, im Süden an der Grenze zum Kanton Luzern, umfasst das gleichnamige Dorf und seit 2019 auch Attelwil. 1045 Reitinouwa. 1764 461 Einwohner; 1850 1082; 1900 812; 1950 915; 1990 904; 2000 1143; 2010 1218; 2019 1553.

Reitnau: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.
Reitnau: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.

Ursprünglich war Reitnau Eigengut der Grafen von Lenzburg, die das Dorf und die Kirche vor 1045 dem Kloster Schänis vermachten. Dieses liess den Besitz durch einen Meier verwalten. 1415-1798 gehörte Reitnau zur bernischen Landvogtei Lenzburg. Schänis übte weiterhin die niedere Gerichtsbarkeit aus. 1803 wurde Reitnau eine politische Gemeinde im neuen Kanton Aargau. Der Kirchensatz wechselte 1807 vom Kloster Schänis in private Hände und wurde 1850 vom Kanton übernommen. Eine Kirche existierte bereits um 900, der heutige Bau stammt von ca. 1522. Das erste Schulhaus erhielt Reitnau 1873, eine Bezirksschule 1905. Bis ins 19. Jahrhundert war das Dorf landwirtschaftlich geprägt, ab dem 18. Jahrhundert brachte die Heimweberei zusätzlichen Verdienst. 1900-1933 existierte eine Filiale der Schuhfabrik Bally. Nach 1990 geriet der Ort ins Einzugsgebiet der Agglomerationen Zofingen und Aarau. 2005 stellte der 2. Sektor 35%, der 3. Sektor 41% der Arbeitsplätze in Reitnau.

Quellen und Literatur

  • Die Aargauer Gemeinden, 1990, 424-425
  • Zofinger Tagblatt, 27.6.1995 (Beilage)
Von der Redaktion ergänzt
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1045: Reitinouwa

Zitiervorschlag

Christian Lüthi: "Reitnau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.10.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001820/2020-10-05/, konsultiert am 19.03.2024.