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Mühlau

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Muri, an den südlichen Ausläufern des Wagenrains an der Reuss gelegen. Mühlau umfasst das gleichnamige Dorf sowie die Weiler Kestenberg, Schoren und Krähenbühl. 1274 Mulnowe. 1850 347 Einwohner; 1900 586; 1950 580; 2000 980; 2010 1013.

In Mühlnau wurden Reste eines römischen Gutshofs gefunden. Im Hoch- und Spätmittelalter besassen die Herren von Hünenberg, die Freiherren von Eschenbach und das Zisterzienserinnenkloster Eschenbach Güter und Rechte in Mühlau. Von 1393/1394 bis 1803 gehörte es zum Amt Merenschwand. Die Bewohner von Mühlau waren nach Sins pfarrgenössig, jene der Weiler Schoren und Kestenberg nach Merenschwand. 1582 wurde die St. Annakapelle eingeweiht, 1852-1853 erfolgte der Bau der heutigen Pfarrkirche St. Anna, die 1878 zur Pfarrei erhoben wurde. 1810 wurde die Gemeinde Mühlau mit Krähenbühl gebildet. 1878 kamen die Weiler Schoren und Kestenberg nach der Abtrennung von Merenschwand zu Mühlau. 1913 vereinigten sich die Ortsbürgergemeinden Mühlau und Schoren-Kestenberg. 1881 erhielt Mühlau einen Bahnanschluss an der Strecke Muri-Rotkreuz (Bahnhof 1885). 1940 wurde die 1393 erstmals erwähnte Reussfähre durch eine Brücke ersetzt. Mühlau blieb ein Bauerndorf. 2005 stellte die Landwirtschaft knapp ein Drittel der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • Sammlung schweizerischer Rechtsquellen, AG II/9, 2006; II/10, 2009
  • Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau 5, 1967, 180-187
  • Die Aargauer Gemeinden, 1991, 360-361
Von der Redaktion ergänzt
  • Germann, Georg: Der Bezirk Muri, 1967, S. 180-187 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, 5).
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1274: Mulnowe

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Mühlau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.09.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001790/2009-09-08/, konsultiert am 29.03.2024.