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Dietwil

Polit. Gem. AG, Bez. Muri. Haufendorf über der Reussebene mit den Weilern Eien und Gumpelsfahr. Die südlichste Gem. des Kantons wurde früher zur Unterscheidung vom luzern. Grossdietwil auch "Kleindietwil" bzw. "D. im Reusstal" genannt. 1236 Tuetwile. 1850 794 Einw.; 1900 560; 1950 624; 1980 633; 2000 1'023. Anfangs des 15. Jh. erwarb die Luzerner Fam. von Moos die Niedergerichtsbarkeit, die sie 1422 an Luzern abtrat. Ab 1415 gehörte D. zum luzern. Amt Meienberg. 1798 wurde das Verhältnis zu Luzern gelöst, und seit 1803 gehört D. zum Kt. Aargau. 1145 wurde die kath. Pfarrkirche St. Jakobus dem Älteren geweiht, die 1780 der bestehenden Rokoko-Saalkirche wich. 1370-1806 besass das Johanniterhaus Hohenrain das Patronatsrecht. 1863 wurden durch Beschluss des Aargauer Regierungsrats Zigeuner in D. eingebürgert, die z.Z. Napoleons I. aus Weissrussland geflüchtet waren. Die landwirtschaftlich geprägte Gem. hat nur wenig Gewerbe. Die Fähren von Eien und Gumpelsfahr verbanden D. mit Zug (z.T. bis um 1900). Der Autobahnanschluss Root der A14 liess Zug und Luzern näher rücken und brachte einen Aufschwung der Bautätigkeit. 2000 arbeiteten ca. ein Drittel der in D. Erwerbstätigen im 1. und etwas über die Hälfte im 3. Sektor.

Quellen und Literatur

  • Kdm AG 5, 1967, 133-150
  • E. Gruber, Ein Blick in die Gesch. von D., 1980
  • Die Aargauer Gem., 1990, 352 f.
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Dietwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.04.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001786/2005-04-12/, konsultiert am 29.03.2024.