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AbtwilAG

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Muri, Haufendorf am Südfuss des Lindenbergs. 1256 Apwiler. 1836 392 Einwohner; 1900 325; 1950 342; 1970 297; 2000 674.

Römische und alemannische Funde im Dorfteil Altchile, zwei alemannische Gräberfelder. Im Mittelalter lagen die Herrschaftsrechte, 1256 von Graf Gottfried von Habsburg-Laufenburg erfolglos bestritten, bei der Johanniterkommende Hohenrain. Die vier Höfe blieben bis 1805 im Besitz des Ritterhauses. Abtwil war bis 1798 Teil des Gerichtsbezirks Meienberg, der bis 1415 unter habsburgischer, 1415-1424 unter luzernischer, ab 1424 unter eidgenössischer Hoheit stand. Mit Ausnahme des nach Hohenrain eingepfarrten zehntfreien "Kirchhofes" waren die Einwohner nach Sins pfarrgenössig. Die Kirche St. Germanus, 1370 als Tochter der Kommende Hohenrain erwähnt, wurde 1740 der Gemeinde Abtwil abgetreten. Nach ihrem Abbruch und dem Bau der neuen Kirche (1742) wurde Abtwil 1748 zur Pfarrei erhoben. Den Pfarrer stellten bis 1865 Engelberger Konventualen. Bei annähernd konstanter Einwohnerzahl bewahrte Abtwil seine landwirtschaftlich-gewerbliche Struktur bis zur Gegenwart. 1990 zählten 44% der Arbeitsplätze zum 1., 49% zum 3. Sektor. Die Mehrzahl der Beschäftigten von Abtwil ist in Sins, Zug, Luzern, Muri (AG) oder Hochdorf tätig.

Quellen und Literatur

  • Kdm AG 5, 1967, 3-14
  • Die Aargauer Gem., 1990, 332 f.
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Abtwil (AG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.06.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001776/2009-06-18/, konsultiert am 28.03.2024.