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Zetzwil

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Kulm. Dorf im mittleren Wynental. 1173 Zeinhwile. 1764 573 Einwohner; 1803 840; 1850 1226; 1900 748; 1950 871; 2000 1245.

Im Mittelalter waren in Zetzwil das Stift Beromünster, das Kloster Engelberg, die Herren von Hünenberg sowie die Herren von Reinach begütert. Letzteren standen schon vor 1300 zwei Drittel von Twing und Bann zu, das letzte Drittel gehörte im 14. Jahrhundert zur Herrschaft Rued. Nachdem die Trostburg Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herren von Reinach gelangt war, wurde Zetzwil Bestandteil der Herrschaft Trostburg. Nach deren Auflösung 1616 wurde es mit dem gesamten Gericht Trostburg der Landvogtei Lenzburg einverleibt, bei der es bis 1798 verblieb. Kirchlich gehörte Zetzwil teils nach Birrwil, teils nach Kulm. Auf Zetzwiler Boden stand eine Filialkapelle der Kirche von Unterkulm. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts erfolgte die schrittweise Eingliederung Zetzwils in die Kirchgemeinde Gontenschwil; die güterrechtliche Bereinigung war 1636 vollzogen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Bevölkerung wegen der Auswanderung nach Amerika und der Binnenmigration zurück. Seit 1942 verfügt Zetzwil über ein eigenes Kirchlein. Neben die Landwirtschaft traten ab Mitte des 18. Jahrhunderts die Baumwollweberei in Heimarbeit sowie ab Mitte des 19. Jahrhunderts die Beschäftigung in der Wynentaler Zigarrenindustrie (bis 1988). Im 20. Jahrhundert prägten vor allem gewerbliche Kleinbetriebe die Wirtschaftstruktur der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • Kdm AG 1, 1948 (19822), 243 f.
  • M. Widmer-Dean, Ortsgesch. Zetzwil, 2009

Zitiervorschlag

Markus Widmer-Dean: "Zetzwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.07.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001732/2013-07-15/, konsultiert am 16.04.2024.