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Ustertag

Mit dem Ustertag vom 22. November 1830 begann die zürcherische Regeneration (Volkstage). Am 19. November beschlossen in Stäfa über 100 Männer aus dem ganzen Kanton, eine Volksversammlung nach Uster einzuberufen, um die Forderung nach einer neuen Verfassung zu formulieren, welche die Landschaft der Stadt gleichstellte. Uster, dessen Bevölkerung passiv blieb, wurde wegen seiner zentralen Lage und der für die Tagung vorgesehenen neuen Kirche gewählt. Da aber 8000-10'000 Männer erschienen, musste der Anlass auf den Zimikerhügel verlegt werden. Die Versammlung verlief ruhig. Das von vielen Teilnehmern unterzeichnete Memorial wurde der Regierung übergeben. Am 6. Dezember fand nach einem neuen Verteilschlüssel, der das Land gegenüber der Stadt stärkte, die Wahl des Grossen Rats statt, der für die Verfassung schriftliche Volkswünsche entgegennahm. Der politisch zunächst umstrittene Gedenktag fand im 19. Jahrhundert nur unregelmässig statt; seit 1930 wird jährlich an einem der letzten Novembersonntage mit einem Festakt des Ustertags gedacht.

Quellen und Literatur

  • H. Nabholz, Die Eingaben des zürcher. Volkes zur Verfassungsreform des Jahres 1830, 1911
  • Der Ustertag im Spiegel seiner Zeit, 1980
  • B. Schmid, «Die Ustertagfeiern im Lauf der Zeit», in ZTb 2008, 2007, 103-173
Weblinks

Zitiervorschlag

Bruno Schmid: "Ustertag", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.01.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017230/2014-01-14/, konsultiert am 12.04.2024.