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Thalheim

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Brugg, aus der Siedlung Thalheim im Talgrund und vielen Einzelhöfen bestehend. 1064 Taleheim (Kopie aus dem 17. Jh.), 1179 Talheim. 1764 461 Einwohner; 1850 1117; 1900 845; 1950 653; 1980 555; 2000 744.

Frühmittelalterliche Gräber, mittelalterliche Burgruine Schenkenberg, frühneuzeitliche Hochwacht. Die hohe Gerichtsbarkeit gehörte bis 1798 zur Herrschaft Schenkenberg, niedergerichtlich formte Thalheim mit Gallenkirch einen eigenen Bezirk. Das Dorfrecht wurde 1534 festgehalten, ein Schulhaus bestand bereits vor 1640. Die im Kern romanische Kirche war Petrus geweiht, die Herrschaft Kasteln besass den Kirchensatz. Thalheim bildete seit jeher eine eigene Kirchgemeinde. Der Weinbau war ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bedeutend (1771 25 ha Reben, 1880 ca. 33 ha), ging aber verbunden mit einer Bevölkerungsabnahme ab Ende des 19. Jahrhunderts stark zurück. Manche Einzelhöfe spezialisierten sich im 18. Jahrhundert auf Viehhaltung. Das stark landwirtschaftlich geprägte Thalheim wies 2005 ca. 30% der Arbeitsplätze im 1. Sektor aus. Ab etwa 1985 entstanden Einfamilienhäuser (2000 70% Wegpendler).

Quellen und Literatur

  • A. Rohr, «Thalheim», in Brugger Njbl. 108, 1998, 113-126
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Felix Müller (Brugg): "Thalheim", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.07.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001709/2011-07-01/, konsultiert am 11.04.2024.