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Lupfig

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Brugg, zwischen Aare und Reuss, umfasst seit 2018 auch Scherz. Das Dorf Lupfig ist mit Birr zusammengewachsen. Um 1273 Lupfanch. 1764 363 Einwohner; 1850 736; 1900 582; 1910 552; 1950 637; 2000 1819; 2010 2157; 2018 3113; 2020 3129.

Lupfig: Situationskarte 2018 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.
Lupfig: Situationskarte 2018 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2019 HLS.

In Lupfig wurden eine zum ehemaligen Legionslager Vindonissa führende römische Wasserleitung und alemannische Gräber entdeckt. Das Dorf war Teil des habsburgischen Kernbesitzes im Eigenamt, die niedere Gerichtsbarkeit und umfangreicher Grundbesitz gelangten im 14. Jahrhundert an das Kloster Königsfelden und mit dessen Aufhebung in der Reformation an Bern. Bis 1526 war es nach Windisch kirchgenössig, danach nach Birr, wobei das Pfarrhaus seit mindestens 1715 in Lupfig steht; seit 1966 existiert eine katholische Filialkirche. Die Gemeinde besass spätestens ab 1628 ein Tavernenrecht. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Baumwollproduktion in Heimarbeit, im 19. Jahrhundert die Strohwarenfabrikation und ca. 1880-1940 die Steinschleiferei für die Uhrenindustrie betrieben. Der Regionalflugplatz Birrfeld eröffnete 1936 den Betrieb. Dank guter Verkehrslage (Autobahnen A1 und A3, SBB-Gotthardlinie) siedelten sich seit den 1950er Jahren Industrie und Verteilzentren an. Ab den 1980er Jahren entstanden neue Wohnbauten und Lupfig entwickelte sich zur Pendlergemeinde.

Quellen und Literatur

  • Z. Haefeli-Sonin, Lupfig im Umbruch, 2001
Von der Redaktion ergänzt
  • Stettler, Michael; Maurer, Emil: Die Bezirke Lenzburg und Brugg, 1953, S. 357-358 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, 2).
  • Vogel, Hans: Lupfig und Scherz. Geschichte, Geschichten. Von den urgeschichtlichen Anfängen bis zum Zusammenschluss der politischen Gemeinden, 2023.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
um 1273: Lupfanch

Zitiervorschlag

Felix Müller (Brugg): "Lupfig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.10.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001696/2020-10-05/, konsultiert am 28.03.2024.