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Gaudenz deMisani

25.9.1743 Brusio, nach 1795, ref., von Samedan und Brusio. Sohn des Giorgio, Kanzlers in Tirano und Hauptmanns. Bruder des Johann Theodor (->). M. erscheint in den Quellen auch als Mysani oder Mysaun. Cleopha Swartz, Tochter des Johann Jacob, von Chur. M. absolvierte eine jurist. Ausbildung. 1763-65 war er Podestà in Plurs, 1771-73 Statthalter (Assistent) des Podestà in Tirano. In kurzer Zeit raffte er durch systemat. Amtsmissbrauch ein Vermögen zusammen. 1773 wurde er abgesetzt und verbannt. Danach wurde er Kammerherr des württemberg. Herzogs und Gründer der dt. Linie. M.s Fall galt als Sinnbild für die Ausbeutung der Bündner Untertanenlande und erregte europ. Aufsehen; evtl. stammt von hier Friedrich Schillers Ausspruch von Graubünden als dem "Athen der heutigen Gauner".

Quellen und Literatur

  • StAGR, Prozessprotokolle M.
  • G. Pool, «Hofpfalzgf. aus dem Engadin, dem Bergell, dem Puschlav und von Ilanz», in BM, 1984, 280-316, v.a. 301, 303
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Kurzinformationen
Lebensdaten ≈︎ 25.9.1743 ✝︎ nach 1795

Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Misani, Gaudenz de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016885/2008-11-11/, konsultiert am 29.03.2024.