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Johannes von Ilanz

1367-1401 Abt von Disentis, genannt filius domini Enzii Maradie. J. restaurierte das Kloster nach der Ermordung seines Vorgängers durch Gotteshausleute und dem Brand von Kloster und Kirche 1387. Er hob die umstrittene Verpachtung der Medelser Bergwerke an Innerschweizer auf, verdoppelte 1371 den Bleniesen die Pfandsumme für Klosteralpen auf der Passhöhe des Lukmaniers, gründete dort 1374 ein Hospiz und bestätigte 1376 ein Verkehrsbündnis zwischen Cadi und Blenio. Dabei stärkte er die kommunale Bewegung (Mitwirkung des Landammanns und der Ministerialen) und wurde 1395 Mitbegründer des Grauen Bundes (1424 in Trun erweitert). Zusammen mit der Cadi gelang es J. 1401 die Klostervogtei von den Werdenbergern abzulösen.

Quellen und Literatur

  • I. Müller, Gesch. der Abtei Disentis von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1971, 48-53
  • HS III/1, 496
  • L. Deplazes, «Zum regionalen Handel und Verkehr an der Lukmanier- und Oberalproute im SpätMA», in Gesch. und Kultur Churrätiens, hg. von U. Brunold, L. Deplazes, 1986, 409-439
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Zitiervorschlag

Ursus Brunold: "Johannes von Ilanz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016849/2008-01-30/, konsultiert am 19.03.2024.