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Auenstein

Polit. Gem. AG, Bez. Brugg. Juradorf in geschützter Mulde am Südhang der Gislifluh und am Nordufer der Aare. Am östl. Ende des Gemeindebanns liegt der Weiler Fahr mit altem Fährhaus. Moderne Wohnquartiere breiten sich nordöstl. und nordwestl. des Dorfkerns aus. Trotz vieler Neubauten hat A. den Charakter einer typ. Rebbausiedlung behalten. 1212/1226 Gowenstein. 1764 309 Einw.; 1803 447; 1850 752; 1900 719; 1950 864; 2000 1'359.

Die einstige Wasserburg in der Au an der Aare wurde um 1200 von unbekannt erbaut. Die Berner zerstörten die Burg 1389; die Ruine gehört seit 1803 dem Kt. Aargau und wurde 1927 von Privaten als Wohnturm restauriert. A. war zu Beginn des 14. Jh. Gerichts-, Grund- und Kirchherrschaft der Herren von Reinach und kam 1415 an die Berner, welche das Dorf der Landvogtei Lenzburg unterstellten. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel gelangte die Twingherrschaft A. 1644 an Johann Ludwig von Erlach, dessen Erben sie 1732 an Bern verkauften. 1798-1803 gehörte A. zum helvet. Distrikt Aarau. Die 1302 erw. Kirche (Marienpatrozinium), seit 1327 Pfarrkirche, wurde auf den Fundamenten eines rom. Vorgängerbaus (verm. 11. Jh.) errichtet. Seit früher Zeit führte eine Fähre beim Weiler Fahr zum südl. Aareufer; erst beim Bau des Kraftwerks Rupperswil-A. 1942 wurde sie durch eine Brücke ersetzt. Durch den Bau des Unterwasserkanals wurde die Gegend stark verändert. Der urspr. dominierende Weinbau verlor im 19. Jh. stark an Bedeutung, verzeichnete aber in den letzten Jahren wieder einen Aufschwung. Als sich am Ende des 19. Jh. in Wildegg die Zementindustrie ansiedelte, wurde A. Hauptlieferant für Kalk und Mergel. Gemäss kant. Planung soll im Steinbruch Jakobsberg eine Deponie für den Einzugsbereich Mittlerer Aargau entstehen. Der Bahnbau entlang dem südl. Aareufer führte dazu, dass sich in A. selbst keine Industrie ansiedelte (1990 77% Wegpendler). Fast alle gewerbl. Kleinbetriebe sind verschwunden.

Quellen und Literatur

  • A., 1985
  • Die Aargauer Gem., 1990, 140 f.
Von der Redaktion ergänzt
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GND

Zitiervorschlag

Alfred Lüthi: "Auenstein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001684/2009-08-25/, konsultiert am 16.04.2024.