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Oberehrendingen

Ehem. polit. Gem. AG, Bez. Baden, bildet seit 2006 mit Unterehrendingen die polit. Gem. Ehrendingen. Am Nordhang der Lägern am Höhtal gelegen, am Übergang vom Surb- ins Limmattal. 1040 Aradingin, 1303 Obern-Erendingen. 1780 224 Einw.; 1850 553; 1900 657; 1950 884; 2000 1'767. Neolith. Streufunde (Steinbeil) aus einer Höhensiedlung am Lägernhang. 1173 ging O. an die Kyburger über, 1263 an die Habsburger. Die Klöster St. Blasien und Wettingen hatten Grundbesitz in O. Vom 12. Jh. bis ins Pestjahr 1349 ist ein jüd. Bevölkerungsteil dokumentiert, der vermutlich eine Synagoge besass. Die Katholiken waren vor der Reformation nach Niederweningen kirchgenössig. 1580 wurde die dem hl. Blasius geweihte Kapelle zu einer Pfarrkirche erweitert, 1589 das Pfarrhaus gebaut. Das Vogthaus aus dem 16. Jh. diente dem bis an den Rhein reichenden Amt Ehrendingen als Verwaltungszentrum. Bis 1825 bildeten O. und Unterehrendingen eine polit. Einheit, nach der Trennung wurde die sog. Wassergemeinde Ehrendingen beibehalten. Vom MA an wurde Gips gewonnen. Die Zementfabrik beschäftigte 1893-1901 rund 250 Fremdarbeiter. Hauptsächlich nach dem 2. Weltkrieg verzeichnete O. wegen der Nähe zur Badener Industrie ein starkes Bevölkerungswachstum. Seit 1921 gibt es eine Postautoverbindung nach Baden, seit den 1990er Jahren ist das Dorf an die Zürcher S-Bahn (Bahnhof Niederweningen) angeschlossen.

Quellen und Literatur

  • F. Guggenheim, «Ehrendingen hatte doch eine jüd. Ansiedlung», in Isr. Wbl., 8.3.1968
  • O., Unterehrendingen, 1990
  • B. Meier, D. Sauerländer, Das Surbtal im SpätMA, 1995
Von der Redaktion ergänzt
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GND

Zitiervorschlag

Patrick Zehnder: "Oberehrendingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001647/2009-08-12/, konsultiert am 11.04.2024.