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Société jurassienne d'émulation

Die 1847 auf Initiative von Xavier Stockmar in Pruntrut gegründete Société jurassienne d'émulation setzt sich für die kulturelle Ausstrahlung des Jura in Literatur, Geschichte, Wissenschaft und Kunst ein, unter anderem mit ihrem Jahrbuch "Actes de la Société jurassienne d'émulation". Jenseits jeglicher religiöser und politischer Färbung beteiligte sie sich im 19. Jahrhundert an öffentlichen Debatten, zum Beispiel über die Fürsorge, die Neuordnung der Bürgergemeinden, das Bildungswesen oder das Gewerbe. Gemeinsam mit anderen Vereinigungen stellte sie 1943 die jurassischen Forderungen an die Berner Behörden und wirkte 1947 nach der Moeckli-Affäre bei der Gründung des Comité de Moutier mit. Nach den Volksbefragungen über die Selbstbestimmung von 1974 und 1975 definierte sie ihre Rolle neu, um über die kulturelle und moralische Einheit und die Identität des historischen Juras zu wachen. Die Gesellschaft mit über 2000 Mitgliedern (2010) besteht aus 17 Sektionen im Kanton Jura, im Berner Jura sowie in West- und Deutschschweizer Städten und umfasst Arbeitskreise zu historischen (1970) und wissenschaftlichen (1971) Studien, Archäologie (1990), Mathematik und Physik (1997), Patois (2000) und Literatur (2005). Sie organisiert Kolloquien und Ausstellungen und verleiht Preise. In ihrer regen herausgeberischen Tätigkeit publizierte sie unter anderem die "Anthologie jurassienne" (1964-1965) und die "Nouvelle histoire du Jura" (1984).

Quellen und Literatur

  • Le livre du centenaire, 1847-1947, 1947
  • C. Hauser, F. Kohler, «L'Emulation dans quelques-unes de ses œuvres (1947-1997)», in Actes SJE, 1997, 13-63 (mit Bibl.)
Weblinks

Zitiervorschlag

François Noirjean: "Société jurassienne d'émulation", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.04.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016437/2010-04-20/, konsultiert am 13.04.2024.