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Künten

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Baden, bestehend aus den ursprünglichen Zeilendörfern Künten an der Strasse Bremgarten-Fislisbach und Sulz in der Ebene der Reuss. Mitte 12. Jahrhundert Chünten (Kopie 14. Jh.). 1798 223 (Künten) und 117 (Sulz) Einwohner; 1850 609; 1900 449; 1950 574; 2000 1486; 2010 1582; 2020 1831.

Künten: Situationskarte 2023 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.
Künten: Situationskarte 2023 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2023 HLS.

Bei Sulz wurden 1837 Reste einer römischen Villa wohl aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. gefunden. Kurz nach 1140 werden die Dörfer Künten und Sulz in den Acta Murensia erwähnt. 1415-1798 gehörte Künten zum Amt Rohrdorf der Grafschaft Baden. Die niedere Gerichtsbarkeit übte in Künten der Landvogt, in Sulz das Kloster Oetenbach aus; der Hauptgrundherr war das Kloster Hermetschwil. Künten gehörte vom Hochmittelalter an zur Pfarrei Rohrdorf, 1799 erhielt es eine Kaplanei, 1901 verselbstständigte es sich zur eigenen Pfarrei. Die 1776 erbaute Wallfahrtskapelle (Pilgerwesen) und spätere Pfarrkirche wurde 1964-1965 durch einen Neubau abgelöst und 1973 abgebrochen. 1798 kam die Gemeinde zum Distrikt Bremgarten, 1803 zum Bezirk Baden. 1973 vereinigten sich auch die Ortsbürgerschaften Künten und Sulz. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Künten ein Bauerndorf mit einigen kleinen Handwerksbetrieben. 1876 Gründung der Blechwarenfabrik Birchmeier (Sprühtechnik, 1997 Umzug nach Stetten), 1900 einer Firma für Bienenzuchtartikel und Bienenwachsprodukte (Anfang des 21. Jh. Taracell, Herstellung von Verpackungen und Formteilen aus Kunststoff). Mit der aufkommenden Industrie wandelte sich Künten zu einer haufenförmigen Siedlung.

Quellen und Literatur

  • Hoegger, Peter: Der Bezirk Baden, 1976, S. 375-378 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, 6).
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
Mitte 12. Jh.: Chünten

Zitiervorschlag

Sarah Brian Scherer: "Künten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.09.2023. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001642/2023-09-11/, konsultiert am 28.03.2024.