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Birmenstorf (AG)

Polit. Gem. AG, Bez. Baden, am Unterlauf der Reuss, bestehend aus dem Dorf B., den Weilern Lindmühle, Muntwil, Müslen und Oberhard sowie Neubauquartieren. 1146 Birbovermesdorf. 1658 ca. 250 Einw., 1799 630; 1850 992; 1900 919; 1950 1'197; 2000 2'313. Zwei röm. Gutshöfe, dann alemann. Besiedlung. Niederes Gericht, Kirchensatz und Grundrechte gingen 1363 von den Trostbergern an das Kloster Königsfelden über. Seit Reformation parität. Gemeinde (ein Drittel Reformierte). Die Kirche wurde bis zum Bau zweier neuer Kirchen 1935-36 von beiden Konfessionen benützt; erhalten ist der Chor von 1440. Die landwirtschaftlich tätige Bevölkerung verarmte im 18. Jh. Neue Erwerbsformen erst nach 1900 (Maschinenindustrie in Baden). Um 1950 über 60% Industriebeschäftigte, 1990 nur noch 28%, viele Wegpendler. Landwirtschaft (8%) mit den Spezialitäten Gemüse- und Rebbau. Der Bau der Autobahn A1 (1967―70) und ihrer Zubringer zerstörten Flur- und Dorfstruktur und erzeugten Siedlungsdruck.

Das Amt B. der Grafschaft Baden (1415-1798) umfasste das Dorf B. (niederes Gericht bei Königsfelden), Dättwil, Münzlishausen, Rütihof und weitere Weiler (niederes Gericht beim Landvogt), Fislisbach (niederes Gericht beim Spital Baden) sowie die Ortschaften Killwangen und Neuenhof samt Weilern im Limmattal (niederes Gericht beim Kloster Wettingen).

Quellen und Literatur

  • M. Rudolf, Gesch. der Gem. B., 1983
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Birmenstorf (AG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001636/2004-06-02/, konsultiert am 19.03.2024.