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Unterentfelden

Politische Gemeinde des Kantons Aargau, Bezirk Aarau. Nahe der Stadt Aarau gelegene, mit Oberentfelden zusammengewachsene Gemeinde im unteren Suhrental. 965 Endiveld, um 1305 Nideren-Entvelt. 1764 273 Einwohner; 1803 405; 1850 699; 1900 726; 1950 1182; 1970 3259; 2000 3195.

Wenige Bodenfunde, unter anderem eine keltische Goldmünze sowie grosse Mengen von Eisenschlacken aus dem 10. Jahrhundert. Um 1300 wird Unterentfelden als Besitz der Habsburger fassbar. Das Niedergericht über das Dorf ging 1312 an den Aarauer Bürger Ulrich Truttmann und 1411 an die Stadt Aarau über. Ab 1576 lagen sowohl Hoch- wie Niedergericht bei der Stadt Bern, die ihre Rechte an den Landvogt der Grafschaft Lenzburg delegierte. Die Dorfbewohner waren stets dem Stift Schönenwerd zehntpflichtig. Kirchlich gehörte Unterentfelden zur Pfarrei bzw. Kirchgemeinde Suhr, bis es 1959 eine eigene reformierte Kirchgemeinde bildete. Anstatt einer Kirche liess die Kirchgemeinde 1960 ein Mehrzweckgebäude und daneben einen freistehenden Glockenturm errichten. Seit 1971 gehören die Katholiken von Oberentfelden und Unterentfelden zur Kirchgemeinde Entfelden, mit Kirchenzentrum in Oberentfelden. Bis ins 20. Jahrhundert war das Dorf stark landwirtschaftlich geprägt. Erst nach 1950 siedelten sich vermehrt Gewerbe, Industrie und Dienstleistungsbetriebe an. Starke Bautätigkeit seit den 1960er Jahren führte zu einer ebensolchen Bevölkerungszunahme und machten Unterentfelden zur Wohngemeinde.

Quellen und Literatur

  • W. Dätwyler et al., Dorfchronik Unterentfelden, 1996
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Rainer Stöckli: "Unterentfelden", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.05.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001632/2012-05-15/, konsultiert am 29.03.2024.