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HerblingenSchloss

Schloss in der Gem. Stetten SH. Angeblich wurde die Burgkapelle 1049 von Papst Leo IX. geweiht. 1181 wird erstmals das Geschlecht der von H. erwähnt - ob der genannte Rüediger wirklich zur Fam. gehört, ist offen -, das um die Mitte des 15. Jh. ausstarb. Die Ritter von H. veräusserten zu Beginn des 14. Jh. die Burg H. an die Hzg. von Österreich. Diese verpfändeten sie 1323 und 1344 an die Truchsessen von Diessenhofen. 1469 gelangte sie an den Schaffhauser Patrizier Adam Cron, der H. 1502 an Meister Hans Löw von Schaffhausen verkaufte. 1507 erwarb Beringer von Landenberg die Burg, dessen Witwe den Besitz 1534 an Schaffhausen veräusserte. Die Stadt verlieh die Burg im gleichen Jahr an die Fam. Brümsi. In der Burgkapelle wurde auch nach der Einführung der Reformation in Schaffhausen die kath. Messe gefeiert, bis H. 1565 wieder unter die Verfügungsgewalt der Stadt kam. 1566-1733 war die Burg Sitz der Obervogtei Reiat. 1733 kaufte der Wiener Bankdirektor Johann Wilhelm Gestefeld die Burg. Nach seinem Bankrott 1779 gelangte H. bis 1833 an die von Meyenburg. Danach folgten die Besitzer rasch aufeinander. 1998 wurde durch das Auktionshaus Christies eine im Schloss zusammengetragene Sammlung von Kunstobjekten versteigert. Die ma. Baugeschichte des Schlosses liegt im Dunkeln. Der Bergfried ist vermutlich der älteste Teil der Anlage und stammt wohl aus dem 13. Jh. Nach 1733 wurde die ma. Burg in ein Schloss umgewandelt, indem die Befestigungsanlagen beseitigt und das Herrenhaus umgestaltet wurde.

Quellen und Literatur

  • Kdm SH 3, 1960, 252-259
  • Schloss H. Schaffhausen, Auktionskat. Christie's International AG Zürich, 2 Bde., 1998
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Ulf Wendler: "Herblingen (Schloss)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.08.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016144/2006-08-31/, konsultiert am 28.03.2024.