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Biel-Benken

Polit. Gem. BL, Bez. Arlesheim, im Leimental beidseits des Birsig gelegen. Bis 1972 waren die Dörfer Biel und Benken eigenständige polit. Gem. 1259 Beinkon (Benken), auch Benken maior im Unterschied zu Buelbenken, Benken inferior, Benken minor (Biel). 1699 Biel 174 Einw., Benken 237; 1770 209 bzw. 280; 1850 (zusammen) 600; 1870 515; 1900 587; 1950 598; 1970 1'293; 2000 2'679.

Vom 13. Jh. an besassen die Schaler eine Hälfte der hohen und niederen Gerichtsbarkeit und des Kirchensatzes von Benken als Lehen der Gf. von Thierstein-Pfeffingen, den Dinghof Biel als Lehen des Basler Domstifts. Die andere Hälfte gehörte den Herren von Laufen, die 1454 auch in den Besitz der Thiersteiner Lehen kamen. 1526 verkauften die Schaler die nach 1496 wieder in ihrem Besitz vereinigten Benken und Biel der Stadt Basel, die sie zum Amt Münchenstein schlug. Kirchlich gehörten die 1283 erw. Bieler Michaels-, später Marienkapelle und die 1302/04 erw. Antoniuskapelle von Benken zur Pfarrei St. Martin in Weisskirch (Gem. Leymen, F). Nach der Reformation (1528) bildeten Biel und Benken eine gemeinsame Bürger-, Schul- und Kirchgemeinde. 1621 erfolgten der Abbruch der Bieler Kapelle und der Neubau der Pfarrkirche in Benken. Ein Schulhaus wurde 1638 im franz. Hagenthal erworben, dort abgebrochen und in Benken aufgebaut. Umgeben von kath. Dörfern des Fürstbistums Basel, pflegten beide Gem. rege Beziehungen ins Elsass und waren während der Franz. Revolution Zufluchtsorte franz. Juden. 1832 kamen Benken und Biel zum neu gegr. Kt. Basel-Landschaft. Die traditionellen Rebbauerndörfer bewahrten mangels Industrie und Trambahnanschluss (1932 Buslinie Oberwil-B.) bis in die 1960er Jahre hinein ihren bäuerl. Charakter. Mit dem Wandel zur Wohngemeinde (1990 78% Wegpendler) verbunden ist seither ein starkes Wachstum. Eine Dorfkernkommission dient seit 1981 der Ortsplanung und dem Erhalt schützenswerter Bausubstanz.

Quellen und Literatur

  • Kdm BL 1, 1969, 195-210
  • Heimatkunde B., 1993
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Brigitta Strub: "Biel-Benken", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.05.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016128/2016-05-25/, konsultiert am 28.03.2024.