de fr it

Jagdmatt

Landeswallfahrtskapelle in der Gemeinde Erstfeld UR. 1360 Jagmatt.

Die Kapelle zu Unserer Lieben Frau liegt rechts der Reuss in unmittelbarer Nähe zum alten Gotthardsaumweg. In ihr wird ein an diesem Ort gefundener Bronzedolch (1000-800 v.Chr., vermutlich Grabbeigabe) aufbewahrt. Archäologische Spuren des 1339 erstmals erwähnten Gotteshauses weisen auf das Hochmittelalter. Der heutige frühbarocke Bau stammt von 1637-1638. Bis gegen 1800 gehörte die Kapelle dem Lande Uri, welches 1515 die Kaplaneipfründe gestiftet hatte. Am Markustag (25. April) trafen sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts Prozessionen aus allen Urner Pfarreien in der Jagdmatt. Dabei wurden auch die Landsgemeindegeschäfte vorberaten und der Allmendauftrieb bestimmt. Im Spätmittelalter war die Jagdmatt Treffpunkt junger Urner Reisläufer. Am 25. bis 26. April 1799 wurde hier der kriegerische Aufstand gegen die Franzosen beschlossen.

Quellen und Literatur

  • G. Furrer, «Die Gnadenkapelle unserer lieben Frau in Jagdmatt zu Erstfeld», in HNU 12, 1906, 1-117
  • H. Lehner, Jagdmattkapelle Erstfeld, 1980
  • H. Stadler-Planzer, Die Kapelle Unserer Lieben Frau in der Jagdmatt zu Erstfeld, 2005
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Jagdmatt", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015978/2008-01-28/, konsultiert am 19.03.2024.