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Bosset

Aus La Neuveville stammende Fam. Der Name ist dort seit dem Ende des 14. Jh. belegt, dann in den benachbarten Ortschaften Diesse, Prêles und Twann. Der Zweig von La Neuveville brachte zahlreiche Notare hervor, oft auch Ratsherren, Pfarrer (der kath. Priester Jean wurde zum ersten ref. Pfarrer von La Neuveville) und anfangs des 18. Jh. Uhrmacher. Ihren Höhepunkt erlebte die Fam. im 17. Jh. mit zwei Schlossherren des Schlossbergs. 1661 wurde Jean dieses Amt übertragen. Er musste es jedoch 1666 abgeben, als sich seine zwei Brüder Abram und Jean-Jacques, unterstützt vom Stadtrat, in einem langen und leidenschaftl. Prozess im Zusammenhang mit der Teilung des Predigeramts gegenüberstanden (der Vorwurf der Heterodoxie gegenüber Abram, der verbannt wurde, scheint nur ein Vorwand gewesen zu sein). Jean-Georges (1688-1772), Uhrenhändler, liess sich in Neuenburg nieder und wurde 1729 ins Bürgerrecht aufgenommen, nachdem er in der holländ. Kolonie Batavia und in England zu Reichtum gekommen war. Seine Nachkommen und er selbst postum wurden 1787 vom König von Preussen geadelt. Dieser Zweig brachte einen Staatsrat (Abel Charles, 1732-1811) und mehrere Militärs hervor (u.a. Charles Philippe ->, Jean Henri ->). Die Volkszählung von 1800 erwähnt in La Neuveville keine B. mehr. Der Neuenburger Zweig existiert noch heute.

Quellen und Literatur

  • AAEB
  • AEN, Protokoll der Schweiz. Ges. für Familienforschung (23.4.1958)
  • Schweiz. Geschlechterbuch 5, 94-97
  • O. Clottu, «Les familles de La Neuveville», in Actes SJE, 1949, 83-101
  • A. Rais, Livre d'or des familles du Jura, 1968, 254-256
Kurzinformationen
Variante(n)
de Bosset

Zitiervorschlag

Jean-Claude Rebetez; Myriam Volorio Perriard: "Bosset", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.02.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015934/2003-02-05/, konsultiert am 28.03.2024.