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Valchava

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Val Müstair, Bezirk Inn, bildet seit 2009 mit Fuldera, , Müstair, Santa Maria Val Müstair und Tschierv die neue Gemeinde Val Müstair. Strassendorf oberhalb von Santa Maria im Münstertal, mit den Höhensiedlungen Chaunt und Valpaschun. 1331 Valchava, deutsch früher Valcava. 1850 208 Einwohner; 1900 218; 1950 252; 2000 202.

Valchava wurde vom Kloster Müstair aus besiedelt und bildete mit Tschierv, Lü und Fuldera das Terzal Daint (inneres Terzal) des Tales. Die Kirche bestand schon 1418, die reformierte Lehre wurde in den 1530er Jahren eingeführt, eigene Pfarrer hatte Valchava 1783-1870. Die katholische Kirche wurde 1896 geweiht. Zerstörungen erlitt das Dorf 1499 im Schwabenkrieg und 1621/1622 in den Bündner Wirren. 1728 verkaufte der Bischof von Chur das ganze Tal an Österreich; 1762 erzwangen die Drei Bünde den Rückkauf. 1854-2008 selbstständige Gemeinde. 1862 verwüsteten Erdrutsche grosse Teile des Kulturlandes. Zu Valchava gehört die Exklave um die Alp Champatsch, deren alte Gebäude 1989 ins Freilichtmuseum Ballenberg überführt wurden. Valchava lebt von Ackerbau, Viehwirtschaft, Gewerbe und einem sanften Tourismus. Das frühere Gemeindehaus beherbergt die Talschaftsbibliothek (Biblioteca Jaura), die Chasa Jaura das Talmuseum. Vier Fünftel der Einwohner waren 2000 romanischsprachig.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 5, 1943 (19612), 389-393
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Paul Eugen Grimm: "Valchava", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001570/2016-12-09/, konsultiert am 28.03.2024.