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Fuldera

Die reformierte Kirche. Fotografiert von Christian Meisser, 1911 (Staatsarchiv Graubünden, Chur, Bestand Meisser, FN XII 18/24 Nr. 06003).
Die reformierte Kirche. Fotografiert von Christian Meisser, 1911 (Staatsarchiv Graubünden, Chur, Bestand Meisser, FN XII 18/24 Nr. 06003). […]

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Val Müstair, Bezirk Inn, bildet seit 2009 mit , Müstair, Santa Maria Val Müstair, Tschierv und Valchava die neue Gemeinde Val Müstair. Auf Schuttfächern rechts des Rombaches gelegen, besteht F. aus dem grösseren F.-Dora und dem kleineren F.-Daint. 1322 Faldiera; der Name leitet sich von lat. fundaria, Schmelzofen, ab und bezeichnete das ganze innere Tal sowie das Gebiet um Buffalora auf der Engadiner Seite des Ofenpasses, wo sich Bergwerke befanden. 1835 179 Einw.; 1850 123; 1900 98; 1950 118; 2000 115. An der Abzweigung des Weges nach Lü wird eine röm. Taverne vermutet. Im SpätMA trieb das Kloster Müstair in F. den Landesausbau voran. wurde während des Schwabenkriegs und der Bündner Wirren zerstört. Um 1530 setzte sich die Reformation durch. Nachgewiesen ist eine Rochuskirche, 1708 erfolgte der Bau der heutigen ref. Kirche; ab 1714 hatte F. einen eigenen Pfarrer. 1762 wurde das Münstertal von allen österr. Rechten losgekauft. Für die 2. Hälfte des 19. Jh. ist eine starke Abwanderung zu beobachten. 1854 wurde F. eine selbstständige Gemeinde, 1870-72 erfolgte der Ausbau der Ofenpassstrasse. Während des 2. Weltkrieges wurde die Ebene Palü dals Lais im Zuge des sog. Plan Wahlen entsumpft. Ab den 1960er Jahren pflegte das noch mehrheitlich romanischsprachige F. einen sanften Tourismus.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 5, 1943 (19612), 288 f.
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Paul Eugen Grimm: "Fuldera", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001565/2016-12-09/, konsultiert am 19.03.2024.