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Josef AntonPüntener von Brunberg

Porträt von Josef Anton Püntener von Brunberg auf dem Frontispiz des in Zug erschienenen Werks Christliche Vollkommenheit von Luis de la Puente, graviert von Johann Franz Strickler, 1720 (Mediathek Wallis, Sitten, Kostbare Drucke).
Porträt von Josef Anton Püntener von Brunberg auf dem Frontispiz des in Zug erschienenen Werks Christliche Vollkommenheit von Luis de la Puente, graviert von Johann Franz Strickler, 1720 (Mediathek Wallis, Sitten, Kostbare Drucke). […]

31.5.1660 Altdorf (UR), 4.2.1748 Altdorf, katholisch, Landmann von Uri. Sohn des Karl Anton (->). 1) um 1684 Maria Theresia Sekunda Agnes von Roll, Tochter des Franz Ludwig, Freiherrn zu Bernau, 2) 1710 Maria Magdalena Schmid von Bellikon, Tochter des Johann Franz Schmid von Bellikon. Josef Anton Püntener war mit seinem Bruder Johann Peter Inhaber der Niedergerichtsherrschaft Neuburg (TG). Nach dessen Tod im Krieg von Morea (Griechenland) verkaufte er diese im Juli 1690 der Benediktinerabtei Rheinau. 1689-1696 amtierte Püntener als Landschreiber, 1697-1701 als Landesstatthalter von Uri sowie zwischen 1701 und 1736 siebenmal als Landammann. Insgesamt gehörte er während 51 Jahren der Regierung an. 1693-1739 war er Gesandter an die Tagsatzungen. 1707-1748 diente Püntener als Landeshauptmann. Ab 1704 war er Oberst in spanischen und österreichischen Diensten. Der Fürstbischof von Basel ernannte den sprachgewandten und gebildeten Püntener 1707 zum bischöflichen Rat. Zusammen mit Johann Ludwig Werdmüller von Zürich war er zwischen Ende 1700 und Anfang 1701 eidgenössischer Gesandter zu Kaiser Leopold I. nach Wien. 1703 reiste er als Abgeordneter der katholischen Orte erneut zum Kaiser. Während der Toggenburger Wirren warnte er an der Urner Landsgemeinde im Juni 1712 vor dem Kriegseintritt der katholischen Orte gegen Zürich und Bern. Im Juli 1712 stimmten Luzern und unter dem Einfluss von Püntener auch Uri einem Friedensvertrag mit Zürich und Bern zu, doch die übrigen katholischen Orte widersetzten sich. Im darauffolgenden Zweiten Villmergerkrieg erlitten die katholischen Orte eine Niederlage. Am 11. August 1712 gehörte Josef Anton Püntener von Brunberg für Uri zu den Mitunterzeichnern des Friedensschlusses mit Zürich und Bern. 1688 wurde ihm das Nidwaldner und 1693 das Obwaldner Landrecht verliehen. Als eidgenössischer Politiker erhielt er dank seines politischen Weitblicks den Beinamen Oculus Helvetiae (Auge der Schweiz).

Quellen und Literatur

  • K. Gisler, «Eine schweiz. Gesandtschaft an den Wiener Hof», in HNU 23, 1917, 1 f.
  • A. Püntener, Die Püntener, 1990, Nr. 47
  • U. Kälin, Die Urner Magistratenfam., 1991, 47 f., 100 f.
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VIAF

Zitiervorschlag

August Püntener: "Püntener von Brunberg, Josef Anton", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015532/2011-12-15/, konsultiert am 28.03.2024.