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Bever

Polit. Gem. GR, Kreis Oberengadin, Bez. Maloja, mit Spinas am Eingang des Albulatunnels. 1139 ad Bevero, dt. bis 1943 Bevers. 1850 181 Einw.; 1888 151; 1900 407; 1950 227; 2000 631.

Prähist. Bronzesichel und ma. Siedlungsreste im Gebiet Curtins. Vom FrühMA bis 1851 bzw. 1854 teilte B. die polit. Geschichte des Hochgerichts Oberengadin. Die 1370 erw. St. Jakobskirche, mit got. Wandmalereien (Mitte 14. Jh.), war bis 1527 Filiale von Samedan (1501, 1667 Neubauten, 1672 neuer Turm). 1552 wurde die Reformation eingeführt. Unterhalb von B. stand bis 1929 die Siedlung Las Agnas. 1903 wurden B. und Spinas Stationen der RhB; 1913 erfolgte der Ausbau der Strecke in das Unterengadin. Handwerk und Viehwirtschaft sowie die hist. Gebäude im Dorfkern haben das Dorf geprägt. B. blieb vom grossen Tourismus verschont, weil es 1971 ein Grossprojekt ablehnte und das Val B. zur alpinen Ruhezone erklärte. 1974 hat B. als erste Oberengadiner Gem. den Erwerb von Liegenschaften durch Ausländer verboten. Die Gem. erhielt 1976 den Preis der Schweiz. Stiftung für Landschaftsschutz und Landschaftspflege, 1985 denjenigen des Schweiz. Naturschutzbundes (heute Pro Natura). 1989 entstand ein neues Dorfzentrum. Viele Zuzüger seit den 1960er Jahren und eine grosse Zahl von Wegpendlern haben die Dorfstruktur verändert; der rätorom. Sprachanteil ist gesunken (1860 80%, 1980 36%, 1990 5,4%).

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 318-322
  • Gem. GR
  • D. Giovanoli, Siedlungsinventar B., 1988
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Zitiervorschlag

Ottavio Clavuot: "Bever", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.04.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001537/2004-04-28/, konsultiert am 29.03.2024.