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Obervaz

Ehem. Gerichtsgem. des Gotteshausbunds im Freistaat der Drei Bünde, mit den Nachbarschaften O., Stierva und Mutten, am südl. Ausgang der Schinschlucht. Stammland der 1135 erw. Frh. von Vaz. Das Gebiet links der Albula wurde erst nach der Jahrtausendwende ausgebaut: Stierva von den Romanen, Mutten auf Initiative der Vazer und nach 1300 von den Walsern. O. kam 1338 an die Gf. von Werdenberg-Sargans, die es 1456 an den Churer Bischof verkauften. Letzte Herrschaftsrechte bestanden bis 1803. In der 2. Hälfte des 15. Jh. kam es zu heftigen Grenzkonflikten mit Churwalden. Im Gotteshausbund besass die Gerichtsgem. O. eine Stimme. Sie bildete mit dem Gericht Bergün das Hochgericht Greifenstein. Die Nachbarschaften Stierva und Mutten formten ein Viertel, O. drei Viertel der Gerichtsgemeinde. Das isolierte deutschsprachige Mutten trat 1582 zur Reformation über. 1851 wurde die Gerichtsgem. O. mit derjenigen von Tiefencastel zum Kreis Alvaschein vereinigt, der ein Teil des Bez. Albula ist.

Quellen und Literatur

  • J.J. Simonet, O., 3 Tl., [1913]-21
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Obervaz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015295/2009-08-14/, konsultiert am 28.03.2024.