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Löwenberg

Die 1803 aufgelöste Herrschaft L. war als Gericht Schluein Teil des Hochgerichts Gruob. Sie entstand aus dem bischöfl. Lehen Schluein ohne den Hof Fallerins und hatte ihren Sitz auf der gleichnamigen, auf einem Felssporn gelegenen Burg. Sie wird 1160 erstmals als Sitz der Edelfreien von Lewenberc erwähnt. Diese zählten zum gleichen Geschlecht wie die von Montalt, die 1258 als Besitzer der Burg dokumentiert sind, oder waren gar identisch mit ihnen. 1378 ging die Burg an die Rüssegg, 1383-1428 gehörte sie den Werdenberg (Sargans). Diese traten 1395 mit den Leuten der Herrschaft L., die 1428 die weitgehende Selbstverwaltung erlangten, dem Ilanzer Bund, dem zukünftigen Grauen Bund, bei. 1429 wurde die Burg L. an die Lumerins verkauft, ab 1481 gehörte sie den Mont (Vella), zwischen 1551 und 1594 erlebte sie zahlreiche Besitzerwechsel, u.a. an die Capol und Planta; bis 1803 gehörte sie dem Zweig der Mont-L. 1685 Brand und Teilneubau, 1832-33 Sitz einer Knabenschule, 1838-50 Sitz der Missionare des Kostbaren Blutes. Ein erneuter Brand 1889 machte die Anlage zur Ruine; die ab 1851 bestehende bischöfl. Waisenanstalt (geschlossen 1972) zog daher in einen ca. 150 m weiter südwestlich gelegenen Bau um, der heute dem Bistum Chur gehört.

Quellen und Literatur

  • J. Simonett, «Eine Knabenschule in L. 1832», in BM, 1934, 305-317
  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 92 f.
  • D. Kobler, «L. - vom Schloss zum Durchgangsheim», in Terra Grischuna, 1997, Nr. 5, 39-42
Weblinks
Weitere Links
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Löwenberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.06.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015286/2010-06-09/, konsultiert am 29.03.2024.