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PhilippeLugrin

21.4.1903 Noville, 30.12.1987 Montreux, ref., von Le Lieu. Sohn des Ami, Pfarrers, und der Amélie geb. Chappuis. 1) Elisabeth Bruchet, Tochter des Jules, Landwirts, 2) Léonie Chapuis. 1923-27 studierte L. Theologie in Lausanne. Danach war er ab 1930 in Montagny-près-Yverdon als Pfarrer tätig. Nach seiner Scheidung 1934 kündigte er die Pfarrstelle, erteilte Privatunterricht und betätigte sich als Journalist. Der bekennende Antisemit gehörte der Ligue vaudoise, der Nationalen Front, der Union nationale und der Nationalen Bewegung der Schweiz an. 1939 arbeitete er während mehrerer Monate in Berlin für das dt. Radio. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er 1941 wegen illegaler polit. Betätigung verhaftet. L. war an der Ermordung eines jüd. Viehändlers im sog. Verbrechen von Payerne im April 1942 beteiligt und floh darauf in das von dt. Truppen besetzte Paris, später nach Frankfurt a.M. 1945 wurde er von den Alliierten aufgegriffen und an die Schweiz ausgeliefert, wo er 1947 zu einer 20-jährigen Haftstrafe wegen Anstiftung zum Mord verurteilt wurde. Nach seiner Entlassung 1960 arbeitete er wieder als Privatlehrer.

Quellen und Literatur

  • R. Joseph, L'Union nationale, 1932-1939, 1975, 221 f.
  • J. Pilet, Le crime nazi de Payerne, 1977
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.4.1903 ✝︎ 30.12.1987

Zitiervorschlag

Claude Cantini: "Lugrin, Philippe", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.08.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015225/2006-08-28/, konsultiert am 28.03.2024.