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Ausserferrera

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Schams, Bezirk Hinterrhein, bildet seit 2008 mit Innerferrera die neue Gemeinde Ferrera. Haufendorf am Averser Rhein. Mitte 12. Jahrhundert Farreira, romanisch Farera. 1837 Trennung von Innerferrera. 1808 110 Einwohner; 1850 167; 1900 107; 1910 75; 1950 78; 1960 219; 1970 45; 2000 47.

Ab dem 11. Jahrhundert von Romanen ausgebaute Siedlung, zuerst wahrscheinlich das bis ins 18. Jahrhundert ganzjährig bewohnte Terrassendorf Cresta (1660 m). Kirche in Cresta um 1200, in Ausserferrera im späten 15. Jahrhundert (Patrozinien unbekannt). Reformation vor 1538. Endgültige Ablösung von St. Martin in Zillis 1707. Die Herrschaftsrechte im ganzen Schams hatten nacheinander das Bistum Chur, die Vazer, die Werdenberger und ab 1456 erneut Chur inne. 1458 kaufte sich das Tal aus. Neben Viehwirtschaft wurde bis ins 19. Jahrhundert Erz abgebaut und verhüttet (Niederlassung von österreichischen Knappen). Bis 1851 Nachbarschaft der Gerichtsgemeinde Schams und kleines (Zivil-)Gericht mit Innerferrera, Andeer und Pignia. 1890-1895 Bau der Fahrstrasse. Seit 1961 Zentrale der Kraftwerke Hinterrhein. 1990 bestand noch ein Bauernbetrieb, fünf der neun Arbeitsplätze zählten zum 3. Sektor. Rätoromanischer Sprachanteil 1920 88%, 1990 35% ; 2000 gab nur noch eine Person rätoromanisch als Hauptsprache an.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 5, 1943 (19612​​​​​), 203-207
  • H. Stäbler, «Bergbau im Schams, im Ferreratal und im vorderen Rheinwald», in JHGG 106, 1976
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Ausserferrera", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001502/2016-12-05/, konsultiert am 29.03.2024.