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MeyerKayserling

17.6.1829 Gleidingen (heute Stadt Laatzen, Niedersachsen), 21.4.1905 Budapest, isr., Sohn des Abraham, Kaufmanns, und der Ester (Emma). Stud. an der Univ. Berlin bei Leopold von Ranke, 1856 Promotion in Halle über Moses Mendelssohn, rabbinisch ausgebildet bei orthodoxen und konservativen Autoritäten. Kraft Delegation des Wahlrechts ernannte ihn die aarg. Regierung 1861 zum Rabbiner der beiden jüd. Gemeinden Endingen und Lengnau. K. rechnete sich der konservativen Strömung zu und eckte bei den jüd. Traditionalisten an. Er setzte sich für die rechtl. Gleichstellung der Juden in der Schweiz ein und unterhielt Kontakte zu hochrangigen Politikern (Jakob Dubs, Augustin Keller, Emil Welti). 1863 gründete er den Kulturverein der Israeliten in der Schweiz, der für die Erteilung der Ortsbürgerrechte an die Surbtaler Juden kämpfte (erreicht erst 1879). 1870 wurde er nach Budapest berufen.

Quellen und Literatur

  • Vollständige Widerlegung der wider die Juden erhobenen Anklagen und Verleumdungen, 1862
  • «Zur Gesch. der Juden in der Schweiz», in Monatsschr. für Gesch. und Wiss. des Judentums, 1863, 412-417, 441-454
  • Die rituale Schlachtfrage oder Ist Schächten Tierquälerei?, 1867
  • Encyclopaedia Judaica 9, 1972, 1106
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Lebensdaten ∗︎ 17.6.1829 ✝︎ 21.4.1905

Zitiervorschlag

Robert Uri Kaufmann: "Kayserling, Meyer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.08.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014918/2007-08-07/, konsultiert am 28.03.2024.