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Präz

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Thusis, Bezirk Hinterrhein, seit 2010 mit Portein, Sarn und Tartar Teil der Gemeinde Cazis. Haufendorf am Heinzenberg, mit den Weilern Dalin und Raschlinas und Einzelhöfen. Um 1300 Paretz, rätorom. Preaz. 1803 286 Einw.; 1850 303; 1900 201; 1950 231; 1990 145; 2000 178. Eine lepont. Stele aus dem 3. Jh. v.Chr. mit etrusk. Inschrift wurde 1958 in Raschlinas gefunden. 1290 Erwähnung von Kolonen des bischöfl. Hofs Scharans und 1370 des Klosters Cazis. Die Burg Heinzenberg (Turm um 1200) war landesherrl. Sitz der Vazer, dann der Werdenberger und Rhäzünser. 1475 kam die Herrschaft (ohne Burg) an den Bf. von Chur. Kirchlich gehörte P. zu Hohenrätien, nach 1505 zu Portein; die Kaplanei ist 1495 erwähnt, 1519 eine eigene Pfarrei (St. Maria und St. Georg), 1522 die zerstörte Kapelle St. Anna in Dalin. Die Reformation wurde nach 1525 eingeführt. 1709 wurden die letzten bischöfl. Rechte ausgekauft. Bis 1854 war P. eine Nachbarschaft in der Gerichtsgemeinde Heinzenberg, bis 2001 gehörte das Dorf zum Bezirk Heinzenberg. 1904 wurde die Strasse nach Schauenberg gebaut. 1942-55 erfolgte die Melioration des Gemeindegebiets. Die wichtigsten Erwerbsquellen in P. sind Viehwirtschaft und etwas Ackerbau.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 208-210
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Präz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001489/2016-12-15/, konsultiert am 16.04.2024.