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LudwigSterner

um 1470 vielleicht in Racconigi (Markgrafschaft Saluzzo, Piemont), 1541 Biel, ab 1505 von Freiburg, ab 1510 Burger von Biel. 1) 1505 mit der Schwester oder Tochter des Hartmann Krebs, 2) Anna Hegkibom (Eckenboum). Ludwig Sterner stand 1496 in Biel vor Gericht und floh nach Freiburg, wo er am 17. November Urfehde schwören musste. In Freiburg machte er wahrscheinlich eine Ausbildung zum Notar. Im Februar 1499 nahm Sterner am Zug in den Hegau teil und im März als Feldschreiber an demjenigen in den Thurgau. 1500-1501 fertigte er eine Abschrift der Burgunderkriegschronik Peters von Molsheim und der Schwabenkriegschronik von Johann Lenz an. Von 1503 oder 1506 an bis 1510 arbeitete er in Freiburg als Notar und geschworener Schreiber. 1510 verlor Sterner sein Bürgerrecht, seine Stelle als geschworener Schreiber und sein Notariat, weil er das Reislaufverbot übertreten hatte. Er musste am 23. Januar 1510 erneut Urfehde schwören und Freiburg verlassen. Bereits am 10. Februar wurde er für zehn Jahre zum Stadtschreiber von Biel gewählt und trat die Stelle im Sommer 1510 an. In Biel gehörte Sterner zunächst zu den Altgläubigen und musste die Stadt deshalb 1524 verlassen und nach Pruntrut an den Hof des Bischofs von Basel fliehen. 1525 konnte er aber nach Biel zurückkehren, trat 1526 zum reformierten Glauben über und blieb Stadtschreiber bis zu seinem Tod 1541. Sterner besass eine Bibliothek von etwa 120 bis 130 heute zerstreuten Bänden.

Quellen und Literatur

  • StadtA Biel, Urkundenbücher, Akten und Missiven
  • StAFR, Notariatsreg.
  • W. und M. Bourquin, Biel, stadtgeschichtl. Lex., 1999, 430 f.
  • F. Schanze, Ludwig Sterners Hs. der Burgunderkriegschronik des Peter von Molsheim und der Schwabenkriegschronik des Johann Lenz mit den von Sterner beigefügten Anhängen, 2 Bde., 2001-06
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Zitiervorschlag

Kathrin Utz Tremp: "Sterner, Ludwig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014774/2012-11-14/, konsultiert am 29.03.2024.