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WernerSchodoler

1489/90 Bremgarten (AG), 15.10.1541 Bremgarten, von Bremgarten. Sohn des Heinrich, Schultheissen. Barbara Wirz, Tochter des Heinrich, Ammanns des Klosters Einsiedeln in Uerikon. Lateinschule Bremgarten, 1503-08 Lehre in der Stadtkanzlei Bern unter Niklaus Schaller. Ab 1508/09 wirkte S. als Stadtschreiber von Bremgarten, bis er 1529 als Katholik aus dem Amt verdrängt wurde. Während der Mailänderkriege nahm er 1511-15, vielleicht als Feldschreiber, an eidg. Feldzügen teil. 1514 gelangte S. in den Kl. Rat von Bremgarten. Von 1520 an bis zu seinem Tod durch die Pest amtierte er im jährl. Wechsel als Schultheiss, ausser 1529-31, als Bremgarten reformiert war. 1531 handelte er mit den siegreichen kath. Orten im 2. Kappelerkrieg die Friedensbedingungen für Bremgarten aus. Bekannt ist S. als Verfasser einer dreibändigen handschriftl. "Eidg. Chronik". Der erste Band umfasst die Zeit von den sagenhaften Anfängen Zürichs und Luzerns bis zur Flucht des Gegenpapstes Johannes XXIII. aus Konstanz 1415. In den beiden weiteren illustrierten Bänden folgen die Ereignisse ab dem Alten Zürichkrieg, die Burgunderkriege, der Schwabenkrieg 1499 und die ital. Kriegszüge. Der Text endet abrupt mit der Überschrift eines Kapitels über die Schlacht von Pavia 1525. S. verfasste seine Bilderchronik ab ca. 1509 als privates Werk aus der Sicht eines Bürgers einer Untertanenstadt. Seinem Werk liegen v.a. die "Amtl. Berner Chronik" von Diebold Schilling und die eidg. Chronik von Petermann Etterlin zugrunde, es zeigt aber in den selbstständigen Teilen Unabhängigkeit. S.s Ausführungen über die eidg. Feldzüge nach 1511 - er verurteilte die eidg. Grossmachtpolitik - und Hans Waldmann, seine Einschübe über die Schlacht bei Sempach 1386 und Angaben über Bremgarten sind eine erstrangige Quelle.

Quellen und Literatur

  • Die Eidg. Chronik des Wernher S. um 1510 bis 1535, hg. von A.A. Schmid et al., 1980-83 (Faksimile-Nachdr.)
  • C. Pfaff, Die Welt der Schweizer Bilderchroniken, 1991, 19 f.
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Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Schodoler, Werner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.09.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014765/2012-09-11/, konsultiert am 29.03.2024.