de fr it

Siat

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Rueun, Bezirk Surselva (bis 2000 Bezirk Glenner), 2014 mit Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Ruschein, Schnaus und Sevgein zur neuen Gemeinde Ilanz/Glion fusioniert. Haufendorf in Höhenlage nördlich über dem Vorderrheintal, mit der Alp da S. am oberen Ende des Val da S. Um 840 Septe, bis 1943 Seth. 1803 203 Einw.; 1850 239; 1900 185; 1950 219; 1960 241; 2000 189. Im HochMA Herrschaft der Edlen von Friberg, die hier ihre Stammburg hatten. Mit der Herrschaft Jörgenberg gelangte Friberg 1343 an die Frh. von Rhäzüns, 1458 an die Gf. von Zollern und 1472 an das Kloster Disentis. S. gehörte bis 1734 zur Gerichtsgemeinde Waltensburg, die aus der Herrschaft Jörgenberg hervorgegangen war. Danach bildete die Nachbarschaft eine Gerichtsgemeinde mit Rueun, Schlans und Andiast. Die um 840 mit Zehntpflichten an das Kloster Pfäfers erw. Kirche (St. Florin oder St. Luzius?) war Filiale von Ruschein und löste sich erst 1644 definitiv. In der Reformationszeit blieb S. beim alten Glauben. Im 16. Jh. ist Wechselwirtschaft belegt. Bis um 1960 bestanden traditionelle bergbäuerl. Strukturen. 2005 waren 69% der in S. Beschäftigten im 1. Sektor tätig. In der Landwirtschaft dominieren Viehzucht und Mast (Alpkorporation mit Rueun). Die Gesamtmelioration wurde 1992-2010 durchgeführt. Ab 2005 gehörte S. mit Pigniu und Rueun zu einem Schulkonsortium mit gemeinsamem Schulort in Rueun.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 4, 1942 (19752)
  • Gem. GR
Weblinks
Weitere Links
e-LIR

Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Siat", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001469/2016-12-07/, konsultiert am 19.03.2024.