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LinaStern

26.8.1878 Liepaja (Russland, heute Lettland), 7.3.1968 Moskau, konfessionslos, Russin. Tochter des Salomon. Ledig. Medizinstudium in Genf, 1903 Dr. med. 1905 Assistentin am Labor für Physiologie der Universität Genf (Direktor Jean-Louis Prevost), 1906 Privatdozentin, 1918 ausserordentliche Professorin für chemische Physiologie. Lina Stern war die erste Frau, die eine Professur an der Universität Genf innehatte. Sie publizierte wichtige Arbeiten auf dem Gebiet der Oxydationsfermente (mit Federico Battelli, 1912) und der Blut-Hirn-Schranke (1921). 1925 verliess Stern die Schweiz, um in Moskau eine ordentliche Professur für Physiologie zu übernehmen und ein physiologisches Institut zu leiten, das von den Sowjetbehörden eigens für sie gegründet worden war. Während des geheimen Prozesses gegen die Anführer des jüdischen antifaschistischen Komitees wurde sie 1949 verhaftet und gefangen gesetzt. Stern entkam 1952 als einzige Angeklagte der Todesstrafe. 2018 lancierte die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften den Stern-Gattiker-Preis, der Frauen in der akademischen Medizin würdigt.

Quellen und Literatur

  • Akademie der Wissenschaften, Moskau
  • Bibliothèque de Genève, Nachlass Maurice Battelli
  • Pionnières et créatrices en Suisse romande, 2004, 370-374
  • J.J. Dreifuss, N. Tikhonov, «Lina Stern (1878-1968)», in Schweizerische Ärztezeitung 86, 2005, 1594-1597
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 26.8.1878 ✝︎ 7.3.1968

Zitiervorschlag

Jean Jacques Dreifuss: "Stern, Lina", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.10.2019, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014661/2019-10-24/, konsultiert am 11.04.2024.