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Schluein

Polit. Gem. GR, Kreis Ilanz, Bez. Surselva. An der linken Flanke der Gruob gelegen. Bestehend aus Casanova sowie S. und Falerin, zwei Siedlungen unterschiedl. Charakters. 831 Falerunae, 1298 Sluwen, bis 1983 dt. Schleuis. 1850 366 Einw.; 1900 424; 1930 593; 1950 554; 2000 602. Auf dem Gemeindegebiet finden sich heidn. Kultsteine (Megalithen), genannt Crap S. und Crap da pops (Kindlistein). S. war ehemals ein bischöfl. Lehen. Vom HochMA bis 1803 stand S. (ohne Falerin) unter der Herrschaft der Burgherren von Löwenberg. Die 1321 erw. Kirche St. Petrus und Paul war eine Filiale von Sagogn. S. trat 1429 als Gerichtsgem. dem Oberen Bund bei und bildete danach mit den Gerichten Gruob und Tenna das Hochgericht Gruob. 1530 erfolgte der Auskauf der Zehnten und weltl. Feudalrechte, 1585 jener der Gerichtsrechte. Zwischen dem 15. und dem 17. Jh. zweigte die Strasse ins Val Lumnezia bzw. nach Vals und Safien bei S. ab und querte den Rhein südöstlich nach Sessafret (heute Saissafratga oder Sassfau) bei Castrisch. Die Gem., die von 1851 bis 2000 zum Bez. Glenner gehört hat, profitiert von der günstigen Verkehrslage und weist eine ausgewogene Alters- und Erwerbsstruktur auf. 2005 stellte der 1. Sektor noch mehr als 15%, der 3. knapp 54% der Arbeitsplätze in der Gemeinde.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 4, 1942 (19752), 104-109
  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 92, 357
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Schluein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001445/2012-11-20/, konsultiert am 29.03.2024.