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Riein

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Ilanz, Bezirk Surselva, bildet seit 2014 mit Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Rueun, Ruschein, Schnaus, Sevgein und Siat die neue Gemeinde Ilanz/Glion. R. liegt eingangs des Lugnez auf einer Terrasse östlich des Glenner und besteht aus dem geschlossenen Haufendorf R. sowie dem durch das Val da R. davon getrennten Hof Signina (1904-05 eingemeindet). 765 Renino (Kopie), 960 Raine. 1850 218 Einw.; 1900 169; 1950 126; 2000 71. Nicht datierbare Grabfunde prähist. Ursprungs; Schalenstein mit Fussabdruck auf Alp Plaun da morts. R. teilte weitgehend die Geschichte der Gruob: Die um 840 erwähnte königl. Eigenkirche mit Zehntrecht ging 960 an das Bistum Chur über; der Patron St. Nazarius ist 1487 anlässlich der kirchl. Loslösung von Sagogn erstmals bezeugt. 1526 Übertritt zur Reformation. Die Burgstelle Cresta war evtl. Sitz der 1325 und 1368 erw. Herren von R. (Regins). Die rätorom. Siedlung Signina erfuhr im 15. Jh. eine Zuwanderung später romanisierter Walser. Dorfbrände zerstörten R. 1879 und 1880 praktisch vollständig. 1967-84 Gesamtmelioration, u.a. mit Seilbahn nach Signina. Noch zu Beginn des 21. Jh. war R. ein Bergbauerndorf mit Vieh- und Alpwirtschaft (2005 83% im 1. Sektor), wenig Getreide- und Kartoffelanbau zu Futterzwecken und für den Eigenbedarf, jedoch ohne Gewerbe. 2000 sprachen 63% der Bevölkerung rätoromanisch.

Quellen und Literatur

  • Gem. GR
  • M. Bundi, «Independenza e reformaziun a Pitasch, R. e Duvin 1487-1526», in Calender per mintga gi 68, 1989, 83-93
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Riein", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001442/2016-12-05/, konsultiert am 19.03.2024.