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EmilAbderhalden

9.3.1877 Oberuzwil, 5.8.1950 Zürich, reformiert, von Ebnat (heute Ebnat-Kappel) und Basel, 1904 auch deutscher Staatsangehöriger. Sohn des Niklaus, Lehrers. 1909 Margarete Barth, Tochter des Gustav Adolf, Taubstummenlehrers. Medizinstudium in Basel, wo ihn Gustav von Bunge für die Biochemie und die Abstinenzbewegung begeisterte. Dr. med. 1902. Ausbildung zum Biochemiker bei Emil Fischer (Nobelpreisträger 1902) in Berlin. 1904 Privatdozent, 1911-1945 Professor für Physiologie und physiologische Chemie in Halle. 1931-1950 Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1945 Zwangsevakuation durch die Amerikaner, Rückkehr in die Schweiz, mittellos. 1946-1947 Professor für physiologische Chemie in Zürich. Forschungen vor allem über Ernährung und Stoffwechsel, namentlich Proteine und Vitamine. Als Sozialethiker kämpfte Emil Abderhalden für Familienförderung, gegen Alkohol, Nikotin und Abtreibung. Sozialdarwinistisch geprägt, begrüsste er 1933 das deutsche Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses, war indes kein Nationalsozialist.

Quellen und Literatur

  • Lehrbuch der physiolog. Chemie, 1906 (261948)
  • Die Grundlagen unserer Ernährung, 1917
  • J. Gabathuler, Emil Abderhalden, 1991
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 9.3.1877 ✝︎ 5.8.1950

Zitiervorschlag

Huldrych M.F. Koelbing: "Abderhalden, Emil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.05.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014263/2002-05-31/, konsultiert am 28.03.2024.