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Franz UrsBalthasar

8.11.1689 Luzern, 30.5.1763 Luzern, kath., von Luzern. Sohn des Johann Karl (->). Maria Anna Luzia Schumacher, Tochter des vermögenden Kleinrats Franz Jakob. Jesuitenkollegium in Luzern, Stud. der Rechte und Staatswiss. in Italien. Hauptmann im 2. Villmergerkrieg, Frankreichreise 1713-14. Luzerner Grossrat ab 1713. Stadtschreiber in Willisau 1718-23, in Luzern 1723-27. Nach dem Tod seines Bruders Jacob Carl rückte er 1727 in den Kl. Rat nach. 1734-40 Baumeister. 1730-34 mehrmals Gesandter in die ennetbirg. Vogteien und an die Tagsatzung, 1733 und 1744 eidg. Repräsentant in Basel. Im Udligenswilerhandel 1725 und im Beeidigungshandel 1747-48 verfocht B. die staatskirchl. Bestrebungen Luzerns gegen die Nuntiatur und eine Annäherung an die ref. Stände. In seinem bedeutendsten Werk "Patriot. Träume eines Eydgnossen von einem Mittel, die veraltete Eydgnossschafft wieder zu verjüngeren" (1758) forderte er u.a. eine eidg. Lehranstalt als "Pflanzschule" für angehende Politiker beider Konfessionen. Dies war einer der Auslöser zur Gründung der Helvet. Ges., deren erster Vorsteher und Ehrenmitglied B. 1762 wurde. In weiteren Schriften befasste sich der aufgeklärte Staatsmann u.a. mit Politik, Staatsrecht und fremden Diensten.

Quellen und Literatur

  • StALU, PrivA B.
  • Nachlässe in: KBAG, StAAG, ZHBL
  • U. Im Hof, F. de Capitani, Die Helvet. Ges., 2 Bde., 1983
  • H. Wicki, Staat, Kirche, Religiosität, 1990
Weblinks
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Zitiervorschlag

Markus Lischer: "Balthasar, Franz Urs", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014091/2001-12-18/, konsultiert am 28.03.2024.