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Dukat

Zecchino

Dukat der Republik Venedig, 15. Jahrhundert (Bernisches Historisches Museum, Inv. 80.620).
Dukat der Republik Venedig, 15. Jahrhundert (Bernisches Historisches Museum, Inv. 80.620). […]
Dukat der Republik Venedig, 15. Jahrhundert (Bernisches Historisches Museum, Inv. 80.620).
Dukat der Republik Venedig, 15. Jahrhundert (Bernisches Historisches Museum, Inv. 80.620). […]

Als Dukat (von italienisch ducato d'oro) wird eine ab 1284 in Venedig geprägte Goldmünze mit einem Gewicht von ca. 3,56 g bezeichnet. Die auch Zecchino (von italienisch zecca, deutsch Münzstätte) genannte Prägung war ein Konkurrenzprodukt zu dem ab 1252 in Florenz geprägten Gulden.

Der Dukat erwies sich als eine der langlebigsten Münzen der Weltgeschichte (Münzprägung). Zuerst verbreitete er sich im Einflussbereich Venedigs (Südosteuropa und Orient). Mit der Reichsmünzordnung von 1559 wurde er zur Hauptgoldmünze im Deutschen Reich. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte er den Goldgulden an den meisten Orten verdrängt. Ihren Höhepunkt erlebte die neuzeitliche Dukatenprägung im 17. und 18. Jahrhundert, in Österreich wurde der Dukat bis ins 20. Jahrhundert geprägt. In der Schweiz bzw. den unmittelbar angrenzenden Gebieten sind Dukaten ab dem 14. Jahrhundert belegt. Sie sind hier im Vergleich mit dem Florentiner und später mit dem rheinischen Gulden allerdings von geringer Bedeutung.

Dukaten wurden in der Schweiz vorerst nur sporadisch geprägt, um 1500 von den Bischöfen von Lausanne, um 1520 von den Drei Ländern (Uri, Schwyz, Nidwalden) in Bellinzona und etwas später auch in Freiburg. Im 17. Jahrhundert begannen die meisten Münzherrschaften mit der Ausgabe von Dukaten. Wirtschaftlich bedeutend waren die Emissionen der Städte Basel und Zürich, die allein eine kontinuierliche Goldprägung aufrecht erhalten konnten. Die übrigen Ausgaben von Dukaten waren häufig Prestigeprägungen. Neben den einfachen Dukaten wurden als Teilstücke Halb- und Vierteldukaten ausgegeben. Münzen im Gewicht von mehreren Dukaten, oft mit ursprünglich für Silbermünzen bestimmten Stempeln geprägt, dienten in der Regel als Geschenke. In der Helvetik wurde die Duplone, nicht der Dukat, als 16-Frankenstück zur Hauptgoldmünze. Im 19. Jahrhundert prägten nur noch Zürich (1810), Bern (1825) und Schwyz (1844) Dukaten.

Quellen und Literatur

  • H.E. Ives, The Venetian Gold Ducat and its imitations, 1954
  • J.-P. Divo, E. Tobler, Die Münzen der Schweiz im 18. Jh., 1974
  • J.-P. Divo, E. Tobler, Die Münzen der Schweiz im 17. Jh., 1987
  • Dictionnaire de numismatique, hg. von M. Amandry, 2001, 172 f.
Weblinks

Zitiervorschlag

Daniel Schmutz; Benedikt Zäch: "Dukat", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.10.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013676/2005-10-17/, konsultiert am 19.03.2024.