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FriedrichLocher

22.12.1820 Zürich, 23.4.1911 Vanves (bei Paris), ref., von Zürich. Sohn des Hans Konrad, Möbelhändlers. 1854 Lina Elisa Conod, Tochter des Charles, Anwalts, von Lausanne. Schulen in Zürich und Lausanne, 1842-46 Stud. der Rechte in Zürich und Berlin, Dr. iur. Auditor am Bezirksgericht Zürich, Examen als Kantonsprokurator, Anwalt, 1851-53 Mitglied des Kriminalgerichts, 1853-98 Anwalt, 1853-67 Ersatzmann am Obergericht, 1876-83 Friedensrichter in Fluntern, 1878-81 Herausgeber und Redaktor der Zürcher Nachrichten. Ca. 1883-93 wegen eines Erbschaftsprozesses in Italien, dann in Fluntern, ab 1899 in Paris. 1868 Verfassungsrat, Rücktritt nach der ersten Sitzung. L. war ein früher Gegner der Liberalen. In seinen anonym veröffentl. Pamphleten "Die Freiherren von Regensberg", die heftige Reaktionen auslösten, kritisierte er Missstände in Verwaltung und Justiz des "Systems Escher" und lieferte der entstehenden Demokrat. Bewegung die polit. Schlagwörter, blieb aber politisch isoliert, da sich die Demokraten wegen seines persönl. Kampfstils von ihm distanzierten. L.s spätere Kampfschriften kosteten ihn das Anwaltspatent. Er zog 1899 von Zürich nach Paris und starb in bedrängten Verhältnissen.

Quellen und Literatur

  • Die Frh. von Regensberg: Pamphlet eines schweiz. Juristen, 7 Tl., 1866-72
  • Republikan. Wandel-Bilder und Portraits, 1901
  • A. Garnaus, Die Fam. L. von Zürich, 1924, 54-82
  • M. Schaffner, Die demokrat. Bewegung der 1860er Jahre, 1982
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 22.12.1820 ✝︎ 23.4.1911

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Locher, Friedrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.07.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013502/2008-07-08/, konsultiert am 28.03.2024.