de fr it

LudwigZeerleder

5.12.1772 Bern, 18.7.1840, reformiert, von Bern. Sohn des Ludwig, Bankiers, und der Sophie Charlotte von Haller. Bruder von Karl (->) und Bernhard (->). Enkel des Albrecht von Haller. Cousin des Karl Ludwig von Haller. Margaretha Henrietta von Wattenwyl, Tochter des Abraham Friedrich von Wattenwyl. Studium an der Hohen Schule und am Politischen Institut in Bern, 1791-1792 Ausbildung bei der Bank Haller und Mallet in Paris. 1793-1794 Bildungsreise unter anderem nach Deutschland und England. Nach dem Tod des Vaters 1795 Übernahme der Familienbank. Im März 1798 schaffte er mit seinem Cousin Gottlieb Abraham von Jenner Teile des bernischen Staatsschatzes ins Ausland und verwaltete sie bis 1803, wofür ihm die Restaurationsregierung 1821 Entlastung erteilte. 1799-1801 führte er Geschäftsreisen nach Hamburg und Wien durch. 1801 wurde er in die bernische Verwaltungskammer und zum helvetischen Finanzminister gewählt, trat aber noch im selben Jahr von letzterem Amt zurück. 1803-1824 war er Mitglied des Grossen und des Kleinen Rats, des Finanzrats und des bernischen Stadtrats. 1809 stiftete er die Hallermedaille, die heute noch periodisch verliehen wird. Ab 1812 führte er die Familienbank wieder selbst. Zeerleder galt als einer der reichsten Berner. Als Gesandter der Berner Regierung am Wiener Kongress 1814-1815 versuchte er, den ehemaligen Berner Aargau für Bern zu retten. 1835 wurde er von der liberalen Regierung wegen angeblichen Unregelmässigkeiten zugunsten der Konservativen bei der Rückerstattung des Staatsschatzes angeklagt, 1840 aber rehabilitiert.

Quellen und Literatur

  • BBB
  • StABE
  • H. Dubler, «Die Mission des Berner Ratsherren Ludwig Zeerleder am Wiener Kongress», in BZGH 2, 1940, 153-169
  • J.H. Wäber, Berner Patrizier in hohen Ämtern der helvet. Republik, Liz. Bern 1978, 205-218 (BBB)
  • Der Bund, 18.3., 25.3., 1.4. und 8.4.1989; 23.6.2001
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 5.12.1772 ✝︎ 18.7.1840

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Zeerleder, Ludwig", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013326/2014-02-03/, konsultiert am 28.03.2024.