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HerrmannBasswitz

vermutlich in Frankfurt an der Oder (D), vermutlich in Frankreich, isr., aus Deutschland. Medizinstud. in Deutschland. B. kam als polit. Flüchtling 1837 über Frankreich nach Bern und erhielt eine provisor. Aufenthaltsbewilligung für Saint-Imier. 1838 PD an der Univ. Bern (Einführung des Sehnenschnitts bei Klumpfussoperationen). Er gründete in Saint-Imier ein Spital und nahm sich v.a. der Uhrenarbeiter an, unter denen viele polit. Flüchtlinge waren. Der bei der mehrheitlich liberalen Bevölkerung sehr beliebte B. war während 13 Jahren Gemeinderat und damit wahrsch. einer der ersten Juden, der in der Schweiz ein polit. Amt bekleidete. Als bern. Wundarzt 1. Klasse musste er den Sonderbundskrieg mitmachen und verlor dadurch sein preuss. Bürgerrecht. Die konservative Mehrheit des bern. Gr. Rats beschloss am 15.1.1851 trotz einer Petition mit 1'700 Unterschriften seine Ausweisung, worauf es im Erguel zu Unruhen kam. B. hatte sich bereits 1850 vergeblich sowohl um das solothurn. wie auch um das neuenburg. Bürgerrecht bemüht. Er emigrierte vermutlich nach Frankreich.

Quellen und Literatur

  • Allg. Ztg. des Judentums, Nr. 271 und 609, 1850
  • Die Dozenten der bern. Hochschule, 1984, 114
  • Junker, Bern 2, 242
  • R. Félalime, Saint-Imier et le vallon de nos ancêtres, 1998, 55-186
Weblinks

Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Basswitz, Herrmann", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.05.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013191/2002-05-02/, konsultiert am 17.04.2024.