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LeSentier

Hauptort und Fraktion der Gemeinde Le Chenit VD, am linken Ufer der Orbe. Zwischen 1611 und 1616 Sendey. Anfang des 17. Jahrhunderts 370 Einwohner; 1725 1360; 2000 1911.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde erstmals Land urbar gemacht; die ersten, mehrheitlich aus Le Lieu stammenden Siedler liessen sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts nieder. Die 1612 in Le Sentier errichtete Kirche von Le Chenit wurde 1725 und 1898 je neu gebaut und der Ort 1704 zur Kirchgemeinde erhoben. Das Pfarrhaus datiert von 1705 und erfuhr 1777 einen Umbau. Im Gemeindehaus von 1646, das 1719 neu gebaut, 1726 vergrössert und 1958 durch ein Rathaus ersetzt wurde, war ab 1647 die Schule untergebracht. 1798-2006 war Le Sentier Hauptort des Bezirks La Vallée. Das Schulhaus wurde 1870 errichtet, die Sekundarschule 1875 eröffnet. Auf die Initiative der 1898 gegründeten Société de développement wurde Le Sentier 1900 als autonome Teilgemeinde von Le Chenit mit einem eigenen Conseil administratif organisiert. Die im 18. Jahrhundert eingeführte Uhrmacherei entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem wichtigen Industriezweig (1833 Gründung der Le Coultre & Cie., seit 1937 Jaeger-Le Coultre) und verhalf dem lange ländlich geprägten Le Sentier zu einem wirtschaftlichen und demografischen Aufschwung. Aus der 1984 eröffneten Industrieschule ging später die Uhrmacherschule Le Sentier und schliesslich die Technische Schule des Vallée de Joux hervor. Das am Ufer des Orbekanals gelegene "Village industriel" wurde an der Wende zum 21. Jahrhundert von der Gemeinde Le Chenit erbaut, um Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region zu erhalten.

Quellen und Literatur

  • M. Paccaud, Le Sentier pas à pas, 2001
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Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Sentier, Le", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.02.2018, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013165/2018-02-21/, konsultiert am 19.03.2024.