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HugoRipelin

1268 Strassburg. Aus einer ab 1197 im Rat vertretenen Strassburger Patrizierfamilie. Beitritt zum Dominikanerorden vermutlich in Strassburg. 1232-42, 1252 und 1255-59 als Prior sowie 1247 und 1253 als Subprior massgeblich am Aufbau des 1230 errichteten Zürcher Predigerklosters beteiligt. Unter R.s Leitung wurde die Klosteranlage im Niederdorf geplant und teilweise fertiggestellt, so die Kirche in rom. Bauformen mit ausgeschiedener Vierung und zwei Apsiden. R. pflegte engen Kontakt zu den Gf. von Kyburg und anderen Ostschweizer Adelsgeschlechtern. Er förderte die Gründung der Frauenklöster Töss und Oetenbach zu einem Zeitpunkt, als der Orden die Nonnenseelsorge noch nicht zu seinen Aufgaben zählte. Im letzten Jahrzehnt seines Wirkens in Zürich wurde R. häufig bei Schiedsgerichten und Rechtsstreitigkeiten um Rat gefragt. Konrad von Mure, Lehrer am Grossmünsterstift und erster Inhaber des neu geschaffenen Kantorenamts, schätzte ihn wegen seiner theol. Kenntnisse. Um 1260 kehrte R. nach Strassburg zurück, 1261 amtierte er dort als Prior. R. verfasste ein unter dem Namen "Compendium theologicae veritatis" überliefertes Handbuch, das in seiner endgültigen, vermutlich postumen Fassung als ein Werk der frühen dt. Dominikanerschule gilt. Es wurde in mehrere Volkssprachen übersetzt.

Quellen und Literatur

  • VL 4, 252-266
  • HS IV/5, 484-488
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Zitiervorschlag

Martina Wehrli-Johns: "Ripelin, Hugo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012795/2009-11-03/, konsultiert am 28.03.2024.