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Hemmental

Ehemalige politische Gemeinde SH, Bezirk Schaffhausen, seit 2009 Teil der Gemeinde Schaffhausen. Das ehemalige Bauerndorf liegt am Fuss des Langen Randens. 1090 Hemmental. 1771 241 Einw.; 1798 305; 1836 372; 1850 409; 1900 496; 1950 409; 2000 513. Zwischen 1090 und 1100 schenkte Gf. Burkhard von Nellenburg H. dem Schaffhauser Kloster Allerheiligen. 1122 wird H. als Dingstätte des klösterl. Vogteigerichts genannt. Zum hohen Gericht erwarb das Kloster 1346 die Niedergerichtsrechte. Durch die Säkularisation des Klosters Allerheiligen in der 2. Hälfte der 1520er Jahre erlangte Schaffhausen die Oberherrschaft über H. In der frühen Neuzeit bildeten H., Beringen und Griesbach bis 1798 die Obervogtei Beringen der Schaffhauser Landschaft. Eine Kirche in H. ist für die 1. Hälfte des 12. Jh. und das St. Nikolaus-Patrozinium 1492 urkundlich bezeugt. Im MA feierte ein Konventuale des Klosters Allerheiligen den Gottesdienst. Nach der Reformation besoldete das Klosteramt einen Geistlichen für den sonntägl. Gottesdienst. Der heutige Kirchenbau stammt im Kern aus dem MA, mit späteren Umbauten und Erweiterungen (Reste von Fresken aus der Zeit um 1400). Bei der Renovation der Kirche 1929 wurde für die innere und äussere Farbgestaltung Augusto Giacometti beigezogen. Die grosse Mehrheit der Beschäftigten des landwirtschaftlich geprägten Dorfes arbeitete 2000 auswärts.

Quellen und Literatur

  • C. Leu, Bilder aus Gesch. und Heimatkunde der Gem. H., 1958
  • Hemmentaler Heimatbuch, 1090-1990, 1990
Von der Redaktion ergänzt
  • Frauenfelder, Rheinhard: Der Kanton Schaffhausen, 1960, S. 85-89 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen, 3).
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Ulf Wendler: "Hemmental", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.02.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001277/2017-02-22/, konsultiert am 19.03.2024.