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Tourbillon

Nordöstlich der Altstadt von Sitten VS und der Kirchenburg Valeria, ca. 180 m über der Ebene gelegene Burganlage auf einem Felshügel. Ihre Esplanade misst von Ost nach West ca. 200 m und von Nord nach Süd ca. 50 m. Archäologische Grabungen belegen eine Besiedlung des Hügels im 5. Jahrtausend v.Chr., im Mittelalter diente er in Kriegszeiten als Wachposten. Bischof Boniface de Challant liess um 1294 die Burganlage bauen, um Sitten vor dem aufständischen Adel unter Peter IV. vom Turn zu schützen. 1352-1361 und 1384-1392 besetzten und verwalteten die Grafen von Savoyen die Burg. Im Raronhandel wurde Tourbillon 1417 von den Oberwallisern erobert und teilweise zerstört. Bischof Wilhelm III. von Raron liess die Anlage zwischen 1440 und 1450 instand setzen und die Burgkapelle neu ausmalen. Von da an nutzte der Bischof von Sitten Tourbillon als Sommerresidenz. Beim Brand von Sitten 1788 brannte auch Tourbillon samt der Porträtgalerie der Bischöfe von Sitten und den alten Beständen des bischöflichen Archivs nieder. Die Burgruine wurde im späten 19. und im 20. Jahrhundert gesichert und 1977 ins Inventar der schützenswerten Denkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.

Quellen und Literatur

  • P. Elsig, Le château de Tourbillon, 1997
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Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Tourbillon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012766/2012-10-29/, konsultiert am 29.03.2024.