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Hofen

Ehemalige politische Gemeinde SH, Bezirk Reiat, seit 2009 Teil der Gemeinde Thayngen. An der dt. Grenze gelegenes Dorf im Bibertal. 1258 Hofen 1850 123 Einw.; 1900 126; 1950 140; 1980 108; 2000 127. Der wichtigste Grundherr des aus wenigen Höfen bestehenden Dorfes war im 14. Jh. das Kloster St. Georgen von Stein am Rhein. 1459, 1469 und 1491 verkaufte das Kloster seinen Besitz nach und nach an die Fam. von Stoffel, welche die Höfe 1538 an die Stadt Schaffhausen veräusserte. 1660 erwarb der Schaffhauser Bürgermeister Johann Mäder H., 1684 ging es in den Besitz des Schaffhauser Bürgermeisters Tobias Holländer über. Er liess sich ein nach ihm benanntes, repräsentatives Anwesen mit Kaserne und Exerzierplatz für seine Leibwache erbauen. Die niedere Gerichtsbarkeit war mit dem Schloss Herblingen verbunden, welches die Stadt Schaffhausen 1534 erwarb. Die Hochgerichtsbarkeit erlangte die Stadt 1723 von der Landgrafschaft Nellenburg. 1559 gehörte H. zur Obervogtei Herblingen und Reiat der Schaffhauser Landschaft, die bis 1798 bestand. In der 2. Hälfte des 18. Jh. erlangten die Gemeinde Bibern und einzelne ihrer Bewohner die Rechte über H. 1861 trennte sich H. von Bibern und wurde eine selbstständige Gemeinde. Die 1861 gegr. Ziegelei Hofen (ab 1870 Vereinigte Ziegelfabriken Thayngen, Hofen und Rickelshausen) stellte 1917 wegen Erschöpfung der Rohstoffvorräte ihren Betrieb ein. Noch zu Beginn des 21. Jh. war H. landwirtschaftlich und kleingewerblich geprägt.

Quellen und Literatur

Von der Redaktion ergänzt
  • Frauenfelder, Rheinhard: Der Kanton Schaffhausen, 1960, S. 99-102 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen, 3).

Zitiervorschlag

Ulf Wendler: "Hofen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.11.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001269/2016-11-23/, konsultiert am 19.03.2024.