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Ortlieb vonBrandis

1430, 25.7.1491 Chur, Kathedrale Chur. Sohn des Wolfhart V. (->). Bruder des Johannes (->). Früh Domherr in Chur, Studium in Heidelberg (1449) und Pavia, 1453 Domdekan, 1458 Wahl zum Fürstbischof von Chur, 1459 Verleihung der Regalien, Bischofsweihe erst 1463 in Como. In den Auseinandersetzungen mit dem nach gänzlicher Autonomie strebenden Gotteshausbund und der Stadt Chur musste Ortlieb von Brandis nach längeren Rechtsstreitigkeiten 1489 die Reichsvogtei über Chur an die Stadt verkaufen. Immerhin war es ihm gelungen, die Gerichtsbarkeit auf dem Hofbezirk zu erhalten, ebenso die Herrschaftsrechte in den Vier Dörfern. Die finanzielle Lage des verschuldeten Bistums konnte er verbessern und weitere Herrschaftsrechte, so 1475 in Heinzenberg, Thusis und Tschappina, sowie 1483 in Belmont und Castrisch, erwerben. Ortlieb von Brandis war um gute Beziehungen sowohl zu den Eidgenossen als auch zu Sigismund von Habsburg, Erzherzog von Österreich-Tirol, bemüht. In Reichsangelegenheiten war er ein verlässlicher Verbündeter von Kaiser Friedrich III., den er 1480 als Mandatar in der Eidgenossenschaft und 1481 als Gesandter am Burgunderhof vertrat. Förderer der Künste (u.a. Hochaltar in der Kathedrale).

Quellen und Literatur

  • HS I/1, 492
  • M. Bundi et al., Gesch. der Stadt Chur 2, 1986
  • Churer Stadtgesch. 1, 1993
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Zitiervorschlag

Pierre Surchat: "Brandis, Ortlieb von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012530/2014-07-03/, konsultiert am 28.03.2024.